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F: Hallo Nicole, stell dich mal kurz vor, wer du bist und was du machst.

Nicole: Hallo, ich bin Nicole, 25 Jahre, wohne in Nordhausen und arbeite als Erzieherin im Kinderheim.

 

F: In deiner Freizeit fliegst du? Wie bist du dazu gekommen?

Nicole: Ja genau, jedes freie Wochenende fahre ich auf den Flugplatz Rudolstadt- Groschwitz und übe mich in meinen Fähigkeiten des Segelflugs. Da mein Dad im selben Verein schon ein paar Jahre länger fliegt und er mich ab und an mal mitgenommen hat, war ich fasziniert und wollte selber die Ruder übernehmen.

 

F: Wann hast du damit angefangen? Und wie war es, das erste mal die Ruder selbst bedienen zu dürfen?

Nicole: Im Sommer 2012 habe ich meine ersten Schulungsflüge mit meinem Fluglehrer gestartet. Ich war ziemlich nervös und aufgeregt, aber ich hatte ja die „Sicherheit“ hinter mir sitzen. Während den ersten Flügen, hatte ich die Ruder jedoch nur selten in der Hand, da ich mich erst einmal an alles gewöhnen musste. Es sieht von unten immer ganz einfach und elegant aus, wie ein Segelflugzeug fliegt, aber dann wusste ich was alles dazugehört.

 

F: Und wie ging es dann weiter?

Nicole: Nach Geradeaus- und Kurvenflügen kamen dann Kreisflüge, Landung und Start. Es gab auch längere Flüge, in denen ich das Thermikfliegen gelehrt bekommen habe. Das machte natürlich am meisten Spaß. Nachdem ich das Flugzeug vom Start bis zur Landung allein fliegen konnte, ohne das mein Lehrer eingreifen musste, war ich bereit für meinen ersten Alleinflug.

 

F: Alleinflug? Was bedeutet dies?

Nicole: Nun stieg ich das erste mal ganz allein in das Flugzeug und mein Lehrer blieb am Boden und schaute mir von unten zu. Ich musste 3 Platzrunden im Alleinflug fliegen, damit ich meinen Freiflug geschafft hatte. Die erste Runde allein war sehr aufregend. Ich war ganz schön nervös, denn bis dahin hatte ich ja immer meinen Lehrer hinter mir, der eingreifen konnte, wenn ich einen Fehler machte. Plötzlich war ich allein. Aber ich wusste, dass ich das kann und los ging es. Nach der ersten Runde, waren die nächsten beiden ein Klacks und ich hatte es geschafft. Von nun an durfte ich alleine fliegen und mein Lehrer schaute nur noch von unten zu.

 

F: Das war sicher sehr aufregend. Und nun ist das Ende der „Schulzeit“ in Sicht?

Nicole: Nein, so schnell geht es leider nicht. Erst einmal wurde ich auf ein einsitziges Segelflugzeug umgeschult und nun durfte ich allein fliegen und üben üben üben. Je nach Flugauftrag hatte ich verschiedene Aufgaben zu erfliegen … Rollübung, Kreisflug mit Überleiten, Slip oder ich sollte mich über längere Zeit in der Luft halten.

 

F: Ist es nicht langweilig längere Zeit allein in der Luft?

Nicole: Nein, ganz im Gegenteil, es ist fantastisch. Ich sitze ganz allein im Segler und ich steuere ihn ganz allein. Ganz allein fliege ich durch die Luft, suche mir Thermik, kreise ein, zentriere, steige, fliege weiter durch die Luft und versuche dabei die Orientierung nicht zu verlieren. Es ist traumhaft schön so hoch oben, die Welt von oben zu sehen ist toll und        in gewisser Weise ist man frei von Sorgen und Problemen des stressigen Alltags. Alles ist ruhig und scheint vergessen.

 

F: Das klingt wirklich nach einem Traum vom Fliegen. Hast du die Entscheidung jemals bereut, denn es ist ja doch ein sehr zeitaufwendiges Hobby?!

Nicole: Nein, ich bin froh dass ich das gemacht habe und bin sehr stolz auf mich es schon so weit geschafft zu haben, denn bald bin ich auch Lizenzinhaber. Klar ist das Schülerleben nicht immer einfach. Man muss viel lernen, sich konzentrieren und alles verinnerlichen. Und zusätzlich verbringt man als Schüler viel Zeit am Boden. Aber es lohnt sich, denn es kommen immer Tage, an denen ich wieder etwas in meiner Ausbildung geschafft habe und dann bin ich glücklich. Und da ich das Ziel der Lizenz schon in greifbarer Nähe habe, ist es umso schöner.

 

F: Das freut mich, dass du es bald geschafft hast und du dir deinen Traum vom Fliegen verwirklichen konntest. Ich wünsche dir noch vie Spaß beim Fliegen durch die Lüfte und allzeit Gute Landung.


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